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iPads im Unterricht: Ein Praxisbericht aus der Fortbildung aus dem sächsischen Fortbildungskatalogs Schuljahr 2022/2023

4. Oktober 2022

Am 4. Oktober 2022 hatte ich die Gelegenheit, eine Fortbildung zum Thema „Einsatz von iPad im Unterricht“ im Rahmen des Fortbildungskatalogs Schuljahr 2022/2023 (Veranstaltungsnummer B04541) durchzuführen. Von 07:45 bis 13:30 Uhr trafen sich Lehrer aus ganz Sachsen, um sich mit den Möglichkeiten und Herausforderungen des iPad-Einsatzes im Klassenzimmer auseinanderzusetzen. Als Informatiklehrer und erfahrener Trainer für digitale Medien war es mein Ziel, den Teilnehmern nicht nur theoretisches Wissen, sondern vor allem praktische Ansätze zu vermitteln, die sie direkt im Schulalltag umsetzen können. In diesem Blogbeitrag teile ich die zentralen Inhalte der Schulung und zeige, wie iPads den Unterricht bereichern können.

Die Fortbildung begann mit einer Einführung in die Grundlagen des iPads im Bildungskontext. Viele Lehrer stehen zunächst vor der Frage, wie sie die Geräte technisch einrichten und sinnvoll nutzen können. Wir besprachen daher die wichtigsten Einstellungen, wie die Verwaltung von Schülerkonten und die Sicherstellung von Datenschutz, sowie die grundlegenden Funktionen – vom Touchscreen über die Kamera bis hin zu den integrierten Apps. Diese Basis ist essenziell, um die Technik sicher zu beherrschen und den Fokus auf den pädagogischen Einsatz zu legen.

Ein zentraler Punkt der Schulung war die Auswahl und Nutzung von Bildungs-Apps. Nicht jede App eignet sich für den Unterricht, daher stellten wir Kriterien auf, anhand derer Lehrer die Qualität und den Nutzen bewerten können: Passt die App zum Lehrplan? Ist sie intuitiv bedienbar? Fördert sie das Engagement der Schüler? Zu den vorgestellten Beispielen gehörten Duolingo für den Sprachunterricht, Khan Academy für Mathematik und Naturwissenschaften sowie Book Creator, mit dem Schüler kreative Projekte wie digitale Bücher erstellen können. Ein Praxisbeispiel: In einer Übung erstellten die Teilnehmer mit Book Creator kurze Lernmodule, die sie anschließend mit der Gruppe teilten – ein Ansatz, der auch im echten Unterricht die Kreativität und Eigenverantwortung der Schüler stärkt.

Klassenmanagement ist ein weiteres Thema, das beim Einsatz von iPads oft unterschätzt wird. Ohne klare Strukturen besteht die Gefahr, dass die Geräte zur Ablenkung werden. Hier kommt Apple Classroom ins Spiel – ein Tool, mit dem Lehrer die iPads der Schüler steuern, Apps verteilen und den Fortschritt überwachen können. In der Fortbildung übten wir, wie man mit wenigen Klicks alle Geräte auf eine Aufgabe fokussiert oder einzelne Bildschirme sperrt. Ein Tipp aus meiner Erfahrung: Klare Regeln von Anfang an, wie „iPads bleiben auf dem Tisch, bis eine Aufgabe gestellt wird“, helfen, den Unterricht geordnet zu halten.

Die effektive Unterrichtsplanung mit iPads war ein weiterer Schwerpunkt. Ich zeigte den Teilnehmern, wie sie digitale Werkzeuge in ihre Lektionen integrieren können, ohne den Fokus auf die Lernziele zu verlieren. Ein Beispiel: Im Informatikunterricht nutze ich die Kamera des iPads, um Schüler Hardware-Komponenten fotografieren und beschriften zu lassen – eine praktische Übung, die Theorie und Praxis verbindet. Auch die Differenzierung wird erleichtert: Während einige Schüler mit Khan Academy Grundlagen wiederholen, können andere mit komplexeren Aufgaben in Numbers oder Keynote arbeiten. Die Teilnehmer der Fortbildung entwickelten in Kleingruppen eigene Unterrichtssequenzen und tauschten sich anschließend über ihre Ideen aus.

Natürlich gibt es auch Herausforderungen beim Einsatz von iPads – von technischen Problemen wie leeren Akkus bis hin zu Schülern, die Spiele statt Lern-Apps öffnen. In der Schulung diskutierten wir Lösungen: Ladestationen im Klassenzimmer, ein stabiles WLAN-Netz und einfache Backup-Pläne wie Arbeitsblätter für den Fall eines Ausfalls. Gegen Ablenkungen hilft neben Apple Classroom auch eine transparente Kommunikation mit den Schülern über den Zweck der Geräte. Aus meiner Arbeit als Informatiklehrer weiß ich: Wenn Schüler den Mehrwert erkennen, sind sie eher bereit, verantwortungsvoll mit der Technik umzugehen.

Abschließend widmeten wir uns innovativen Unterrichtsmethoden, die das iPad ermöglicht. Der Ansatz des Flipped Classroom etwa – Schüler bereiten sich zu Hause mit Videos vor und vertiefen das Gelernte im Unterricht – lässt sich mit Tools wie GarageBand oder iMovie einfach umsetzen. Auch digitale Portfolios, in denen Schüler ihre Arbeiten sammeln, sind ein spannendes Konzept, das ich selbst mit meinen Klassen erfolgreich teste. Ein Highlight war die Vorstellung von Augmented-Reality-Apps, mit denen etwa historische Orte oder physikalische Modelle interaktiv erkundet werden können – ein echter Mehrwert für den anschaulichen Unterricht.

Die Fortbildung zeigte eindrucksvoll, wie iPads den Unterricht bereichern können, wenn sie gezielt eingesetzt werden. Aus meiner Sicht als Mediendozent und Lehrer ist entscheidend, dass Technik nicht Selbstzweck ist, sondern die pädagogischen Ziele unterstützt. Die Teilnehmer gingen mit konkreten Ideen und mehr Sicherheit im Umgang mit den Geräten nach Hause – ein Erfolg, der sich hoffentlich in ihren Klassenzimmern widerspiegelt. Wer tiefer in das Thema eintauchen möchte, findet im Anschluss das Kontaktformular. Digitale Medien sind kein Allheilmittel, aber mit der richtigen Strategie ein mächtiges Werkzeug für die Schule von heute.

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